„Somit verabschieden wir uns mit einem großen MERCI und versprechen, nächstes Jahr holen wir uns den Pott!“
Mit diesen Worten endete unser Bericht zum GirlsCup 2015 in Diekirch. Das Ziel war also bereits ausgegeben. Ausgeschrieben als U17 Turnier, demnach für die Jahrgänge 1999 und jünger vorgesehen, machte sich Reisegruppe Bleimehl/Franz trotzdem bereits mit der „neuen“ B-Jugend (außer den Torleuten), also den Jahrgängen 00/01 auf den Weg nach Luxemburg. Hochprofessionell reiste man bereits am Pfingstsamstag an, um sich an die klimatischen und kulturellen Verhältnisse zu gewöhnen.
Beim ersten inspizieren einer nahegelegenen Pizzeria schaffte es Luigi, der lustige Pizzabäcker, dann auch die gefräßigsten Spielerinnen satt zu bekommen. Während des gemeinsamen Verdauungsspaziergangs führte die feine Nase der feilschnellen Torfrau Heck die Reisegruppe auf ein idyllisches Volksfest nahe der Sauer (ein Fluss in Luxemburg, Anm. d. R.). Warum dieses „Fete de la Biere“ hieß, bleibt uns bis heute ein Rätsel.
Wir versuchten uns der fremden Kultur anzupassen und nahmen erstmals Kontakt mit den Einheimischen auf. Mit steigendem Mineralwasserpegel stieg auch das Verständnis für die niedliche Sprache. Natürlich konnte das Team hier nicht lange unter den neugewonnenen Fans verweilen, denn wir mussten schließlich ganz früh ins Bett, um ausgeschlafen für das Turnier zu sein.
In der Schlafstätte angekommen fanden wir tatsächlich schon wieder ein paar verwahrloste, schlafende Schweizer Mädels – wie immer ohne Trainer, denn diese waren spurlos verschwunden. Wir gaben Ihnen Asyl und etwas zu Essen. Mit dieser guten Tat zum Ende des Tages, gingen wir alle frühzeitig ins Bett und konnten natürlich am nächsten Morgen ausschlafen (die Uhrzeit für Ausschlafen liegt natürlich im Auge des Betrachters).
- Getreu dem Motto unseres Turnvater Jahn – frisch, fromm, fröhlich, frei – stand am Sonntag der erste Turniertag an. Und siehe da, in unserem ersten Spiel kam es gleich zum Duell mit dem letztjährigen Finalgegner aus den Niederlanden – dem Handballinternat Veneco Velo aus Den Haag. Die erste Frage der Gegner, ob wir auch „en blikje Hasch“ wollen, wurde natürlich mit einem klaren „Nein, Drogen und Alkohol haben im Sport nichts verloren!“ beantwortet. In einem klärenden Gespräch vor der Turnierleitung wurde dann langsam klar, dass die ebenfalls sauber aufspielenden Niederländer uns lediglich „eine Dose Harz“ überreichen wollten….
Die kulturellen Missverständnisse ausgeräumt, konzentrierten wir uns auf das Wesentliche: Handball spielen! In einem spannenden Spiel besiegten wir die Seriengewinner von Veneco letztendlich mit einem Tor und starteten so optimal in das Turnier.
Als es erneut zum Warmmachen ging, erkannten wir auf der anderen Seite des Spielfeldes bekannte Gesichter aus der Schwizz. Und siehe da, auch das gesamte Trainer- und Betreuerteam hatte sich wiedergefunden. Aufgrund unserer sozialen Ader und dem guten Deutsch – Schweizer Verhältnis in Sachen Musiklautstärke, brachten wir es nicht übers Herz dem Gegner weh zu tun. Am Ende stand auch hier ein Sieg mit einem Tor Vorsprung zu Buche.
Der restliche Handballtag ist schnell erzählt. Mit deutlichen Siegen gegen CHEV Diekirch (LUX), HBM Grevenmacher (LUX) und S & L du Pays Sierckois (FRA) beendeten wir den ersten Turniertag mit 5 Siegen in 5 Spielen.
Nach einem ausgiebigen Abendessen und dem Besuch der obligatorischen Karaoke-Party verzogen wir uns wieder ins Internat, um dort noch in gemütlicher Runde den Abend ausklingen zu lassen. Nachdem unser Guide Danny die Klappe etwas zu weit aufgerissen hatte, standen die ersten Deutsch – Luxemburgischen Bee… öhm „Limopong“ Meisterschaften an. Nachdem sich das deutsche Team A. G***v / M. J***r schnell gefunden hatte, haderte Luxemburg immer noch damit einen zweiten Teilnehmer zu finden. Als dies nicht gelang opferte sich unser Neuzugang N. P***r (Herzlich Willkommen im Team an dieser Stelle) und stand Dany mit ihrer Treffsicherheit bei. Auch das half ihm leider nicht: Er musste sich gnadenlos geschlagen geben (in Kennerkreisen munkelt man, er habe die flaschenreich konsumierte Limo nicht vertragen und deshalb am nächsten Morgen verschlafen).
Die Devise „Frühstück brauch kein Mensch – Schönheitsschlaf jedoch umso mehr“ sollte die letzten Reserven für den Montag rauskitzeln. Das ging jedoch gründlich in die Hose. Im ersten Spiel in „aller Herrgottsfrühe“ – mittags um 12:30 Uhr – rächte sich die Devise sofort. Zum ersten und letzten Mal mussten wir uns auf dem Turnier, der Mannschaft aus Saint Trond (BEL), mit einem Tor geschlagen geben.
Nach einem weiteren Spiel, dass zwar gewonnen wurde – gegen den bis dato Tabellenletzten SF Hamborn und einer eher mäßigen Leistung – kamen jedoch erste Zweifel auf. Denn weder unser Alleinunterhalter im Tor (Ana G.) noch unser Abwehrspeedy (Maren J.) schaffte es an diesem Tag mit ihren voluminösen Klangkörpern die Abwehr laut zu gestalten. Die Konsequenz folgte umgehend: Erste Buh-Rufe der massenhaft angereisten Hooligans….
War die Marschrichtung mit wenig Spaß, viel Schlaf, gesunder Ernährung und Limo etwa falsch? Es gab keine Antwort! In einer kurzfristig gegründeten Selbsthilfegruppe besprach man in aller Ruhe die Probleme. Über die tiefsinnigen Offenbarungen schweigen wir getreu dem Motto: „Was in diesem Raum erzählt wird, bleibt auch hier.“ Es darf jedoch soviel mitgeteilt werden – das Limopong war schuld!
Vor unserem letzten Spiel (gegen Villers Handball, FRA) stand fest, dass wir nur mit einem Sieg den ersten Tabellenplatz zurück erobern können. Für das Spiel stachelten die Trainer das Team noch einmal an und man einigte sich im Kollektiv: Na wenn wir schon mal hier sind, dann holen wir uns halt auch den Pott! Das musste dann auch der Gegner schnell erkennen. Er wurde förmlich überrannt und ein ungefährdeter Sieg katapultierte uns an die Spitze der Tabelle zurück.
Da war er nun der erste Platz und das Versprechen vom letzten Jahr wurde tatsächlich erfüllt!
Nun bleibt uns nur noch ein ganz ganz großen MERCI zu sagen,
An:
– Die Eltern, die uns durch hinfahrend, heimfahrend und anfeuernd unterstütz haben
– Denny Bierchen, Josée Keiffer und Co. für eine tolle Organisation des Turniers
– Dany Weis für seinen aussichtslosen Kampf gegen 15 Weiber! Auf ein Neues 2017 „wink“-Emoticon
– Miki (CH), dass er uns schlafen ließ
– Team Switzerland für ihre Musikbox ( Seline Zimmermann )
– Halb Luxemburg für die Unterstützung in der Halle
– Dem Supermarche für die Einkaufswagen
– Dem Luxemburger Militär für die kuscheligen Feldbetten
– Und last but not least: Der ganzen Truppe (Spielerinnen, Trainer, Betreuer), die diesen Ausflug einfach zu etwas ganz Besonderem gemacht haben!
Und das waren:
Adriana Heck, Ana-Marija Gašparov, Maren Junker, Marie-Christin Sträßer, Seline Kunrath, Louisa Nimsgern, Lisa Vogt, Selina Pinkawa, Renata Szentkeressy, Marie Simon, Anna Vogt, Nathalie Polcher, Lisann Fuchs, Franziska Hubertus, Deborah Lux, Marina Bleimehl, Markus Junker, Sebastian Franz
Für das nächste Jahr geben wir nur ein Versprechen ab: Äddi nees nächst Joer op der Girls Cup 2017!